Presseberichte
Neue Zuger Zeitung, den 25 Mai 2013. Die «Lebenshilfe» nachbestellen
ZUG/GIVRINS red.
Im Verlauf dieser Woche haben 150 000 Haushalte in der Deutschschweiz das Buch «Sich wohlfühlen» im Briefkasten vorgefunden (wir berichteten). Der gebürtige Zuger Joseph Stutz will damit ein Zeichen setzen und die Botschaft verbreiten, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, sich vom Unglücklichsein zu befreien. Das Buch wurde aus eigener Tasche finanziert und ist ein Geschenk an jeden Empfänger. Jede getätigte Spende und jede Einnahme durch nachträgliche Bestellungen des Buches kommen gänzlich der gemeinnützigen Stiftung Le Cube de Verre in Arzier, die autistische Kinder und ihre Eltern unterstützt, zugute. Aufgrund sich häufender Nachfragen zu Bezugsquellen seien diese hiermit nachgereicht: Das Buch kann entweder via www.sichwohlfuehlen.com oder beim Autor persönlich bestellt werden: Joseph Stutz, Chemin de Chätel-Dessous 2, 1271 Givrins. Bestellungen können alternativ auch in der Buchhandlung Schmiedgasse in Zug aufgegeben werden.
Neue Zuger Zeitung, Donnerstag, den 23 Mai 2013. Anleitung zum Glücklichsein, Andreas Faessler
Lebenshilfe Zahlreiche
Haushalte im Kanton haben
dieser Tage ein Buch zugeschickt
erhalten. Dahinter
steckt die einzigartige Aktion
eines gebürtigen Zugers.
Andreas Faessler
andreas.faessler@zugerzeitung.ch
Glück und Unglück liegen
manchmal erschreckend
nahe beieinander. Ein
schlimmer Vorfall unterschiedlicher
Natur kann
das Leben eines Menschen
jäh über den Haufen
werfen. Oder eine Depression
beispielsweise
kann sich schleichend
entwickeln oder plötzlich
über einen hereinbrechen.
Joseph Stutz, gebürtiger
Zuger, hat sich intensiv mit
menschlichem Unglücklichsein
befasst. Seine
jahrzehntelangen Erfahrungen,
Recherchen und
Beobachtungen haben
ihm offenbart, dass es
schlussendlich meist der
Mensch selbst ist, der sich
krank macht oder hält.
«Dies wegen Mangel an
Kontrolle über seine Gedanken
und Emotionen»,
so der 70-Jährige, der heute im waadtländischen
Givrins lebt. Die Folgen sind
nicht selten fatal. «Alle 34 Sekunden
nimmt sich weltweit ein Mensch das
Leben, alle 24 Stunden wirft sich in der
Schweiz eine Person aus Verzweiflung
vor den Zug», weiss Stutz. Fakten, die
ihn beschäftigen. «Schon seit meiner
Kindheit wollte ich immer wissen, warum
manche Menschen
glücklich
und andere wiederum
unglücklich
sind.»
Sein eigenes
Leben nämlich ist
geprägt von Tiefschlägen
– wirtschaftliche
Niederlagen
und
menschliche Verluste
in nächster
Umgebung haben
ihn wiederholt
einer schweren
Prüfung unterzogen.
Aber stets hat
sich Joseph Stutz
wieder gefangen
und neuen Lebensmut
geschöpft.
Dieser
wiederholte erfolgreiche
Kampf
um das persönliche
Glück und die
daraus erfolgten
Erfahrungen haben
den Zuger veranlasst, eine Art
Schlüssel zum Glücklichsein zu verfassen.
«Sich wohlfühlen» ist ein Buch,
in dem Joseph Stutz möglichst vielen
Menschen eine einfache und praktische
Methodik vermitteln will, sich von psychischem
Leiden zu befreien. «In meinem
Buch verarbeite ich die meisten
meiner eigenen Schicksalsschläge, aber
auch andere, die ich mit Familienmitgliedern
oder nahestehenden Menschen
erlebt hatte», erklärt Stutz.
Ein Geschenk
Das Spezielle an diesem Buch ist die
gesamte Aktion, welche dahintersteckt
und in ihrer Art aussergewöhnlich ist.
Joseph Stutz verfolgt mit dem selbstverlegten
Taschenband in keiner Weise ein
kommerzielles Ziel. Er hat den Druck
von 150 000 Exemplaren aus eigener
Tasche finanziert und sie in dieser Woche
an 150 000 deutschschweizer Haushalte
verschickt. Dieselbe Aktion hatte
er zuvor in der Welschschweiz mit
100 000 französischsprachigen Exemplaren
durchgeführt – mit grosser Resonanz.
«Ich habe in den letzten Jahren
durch den Tod von Mitmenschen erlebt,
dass man nichts mitnehmen kann, wenn
man diese Welt verlässt. Man soll etwas
Gutes tun, solange man am Leben ist»,
schildert er seine Motivation. Die mit
dem Buch verbundene Möglichkeit zu
einer Spende ist weder Pflicht noch
Aufforderung, sondern vielmehr eine
Einladung. Das Buch ist als Geschenk
an den Empfänger gedacht. Von den
zusammengekommenen Spenden profitiert
Joseph Stutz selber nicht, sondern
es sind sämtliche Einnahmen für einen
wohltätigen Zweck gedacht. Joseph
Stutz: «Ich bin sehr engagiert in der
Stiftung ‹Le Cube de Verre› in Arzier,
die autistische Kinder und ihre Eltern
unterstützt.» Die staatlich nicht subventionierte
Stiftung ist gemeinnützig.
Joseph Stutz’ vor fünf Jahren verstorbene
zweite Ehefrau Anna hatte die Stiftung
2001 gegründet. Er hat nach ihrem
Ableben das Präsidium übernommen.
Die Botschaft weitergeben
Doch Joseph Stutz’ primäres Ziel ist und bleibt die unentgeltliche Verbreitung seiner Botschaft durch das Buch, die Weitergabe seines persönlich erarbeiteten Leitfadens zum Glücklichsein. Und diese Botschaft soll nicht nur geografisch begrenzt verkündet werden: «Nach der Deutschschweiz möchte ich es in Österreich und Deutschland verteilen. Ich sehe auch vor, es auf Italienisch, Englisch und andere wichtige Sprachen zu übersetzen», sagt der Autor.
St Galler Tagblatt, Mittwoch, den 22 Mai 2013. Revisor will Menschen helfen, Sebastian Schneider
Ein ehemaliger Wirtschaftsprüfer aus Genf beschreibt in einem Buch, wie er lernte, mit Schicksalsschlägen umzugehen.
Damit möglichst viele Menschen seine Tips lesen, verschickt er 150000 Exemplare an Deutschschweizer Haushalte.
SEBASTIAN SCHNEIDER
Mitten in der Nacht weckt ihn
seine Frau. Sie schaut ihrem Ehemann,
mit dem sie vier Söhne
grosszog, in die Augen. «Wer sind
Sie? Nehmen Sie Ihre Sachen.
Gehen Sie weg, ich gebe Ihnen
zwei Minuten.» Joseph Stutz steht
unter Schock. Nach fast vierzig
Ehejahren erkennt ihn seine Frau
nicht mehr – sie leidet unter Alzheimer.
Joseph Stutz bleibt an der
Seite der Frau, «die er tief liebte».
Bis zu ihrem Tod im Sommer 2008.
Stutz raffte sich auf. Angetrieben
mit optimistischem Denken begann
er ein neues Leben und
schrieb das Buch «être bien», in
dem er Methoden darlegt, wie
man trainieren kann, mit schweren
Schicksalsschlägen umzugehen.
Am 24. Dezember 2011 verschickte
Stutz 100000 Exemplare
in private Haushalte in der ganzen
Westschweiz. Nun lässt er die
deutsche Version «sich wohlfühlen
» in 150000 Haushalte verteilen
(siehe Kasten).
Das Glück zurückgeholt
Joseph Stutz wuchs in einfachen
Verhältnissen in Zug auf.
Schon als kleiner Bub, fragte sich
der Autor, weshalb es den einen
Menschengut gehtunddenanderen
schlecht. Ab 1972 wandte
Stutz diese Frage auf Unternehmen
an. «Als Revisor analysierte
ich die Gründe, weshalb es einer
Firma schlecht geht», sagt der
heute 70-Jährige.
Zwischen Unternehmen und
Menschen verlaufe eine Parallele:
«Es gibt Umstände, die sich nicht
ändern lassen», sagt Stutz. Einen
nahestehenden Menschen verloren
zu haben lasse sich ebenso
wenig ändern wie schwierige Bedingungen
im Markt. Stutz machte
mit beidem seine Erfahrungen.
1989 verlor er beinahe alles Geld,
das er in einen Hotelkomplex an
der Elfenbeinküste investierte. In
den 90er-Jahren drohte ihm ein
finanzieller Ruinwegen sinkender
Immobilienpreise.
Heute lebt Stutz mit seiner
zweiten Ehefrau oberhalb des
Genfersees in Givrins. Aus seinen
Erfahrungen entwickelte Stutz ein
einfaches Rezept: «Akzeptieren,
was man nicht ändern kann.»
Was so einfach klingt und so
schwierig anzuwenden ist, beschreibt
er im Buch detailliert
mit persönlichen Überlegungen.
Einen wissenschaftlichen Anspruch
erhebt er nicht. Es seien
schlicht die Lehren aus seinen
letzten 50 turbulenten Jahren.
Und Antworten auf die Frage:
«Warum regst du dich überhaupt
auf?»
Kein Scharlatan
Doch warum verteilt ein vermögender
Rentner in der ganzen
Schweiz Bücher mit Ansichten
über das Leben? «Ich will den
Menschen helfen. Besonders Angehörigen
von Menschen mit psychischen
Krankheiten.»
Stutz gehöre keiner Kirche, keiner
Sekte oder politischen Gruppierungan.
Einzig: «Meine Frau ist
Gründerin einer Stiftung, die autistische
Kinder unterstützt.» Er
werde dem Buch einen Einzahlungsschein
beilegen: «Wer will,
kann etwas einzahlen. In der
Westschweiz war die Unterstützung
gross.»
Doch viel mehr freue er sich
über positive Rückmeldungen. Er
sei auch schon gefragt worden,
wann er ein zweites Buch schreibe.
Doch Stutz hat andere Pläne.
Er will sein Werk in andere Sprachen
übersetzen lassen und weitere
Verteilaktionen starten: «Damit
möglichst vielen Menschen
auf der Welt das Buch zugänglich
ist.»
Städte gehen leer aus
Zwischen dem 21. und 23. Mai lässt Joseph Stutz dasBuch «sich wohlfühlen» in der Deutschschweiz verteilen. Von den insgesamt 150000 Exemplaren landen über 6000 in Ostschweizer Briefkästen. Stutz liess von der Post eine «ideale Streuung» der Bücher ausrechnen. So kommen beispielsweise 20 Bücher nach Gottlieben, 234 nach Gachnang und 90 nach Zuckenriet. Die Ostschweizer Gemeinde mit den meisten Exemplaren ist Teufen mit 460 Büchern. Sämtliche Städte gehen leer aus. «Aus Erfahrungen der ersten Verteilaktion in der Westschweiz », sagt Stutz. Auf dem Land komme sein Buch einfach besser an. Die Aktion habe keinen Hintergedanken oder Haken, sagt der ehemalige Wirtschaftsprüfer. (ses)
« L'illustré » (Schweizer Illustrierte), Mittwoch, den 14.Dezember 2011. Der Millionär des Glücks, Patrick Baumann
Etwa 100 000 Haushalte in der französischen Schweiz haben ein kleines Buch
in ihrem Briefkasten gefunden. Ein Geschenk, das erstaunte oder erfreute, dargereicht von einem geheimnisvollen, vermögenden Rentner. « L'Illustré » (Schweizer Illustrierte) hat sich aufgemacht, Joseph Stutz, einen seltsamen Weihnachtsmann, kennenzulernen.
Üblicherweise arbeitet der Weihnachtsmann am 24. Dezember und hinterlegt seine Geschenke im Kamin. Klar also, dass Sie sich einige Fragen stellen, wenn Sie im November ein Buch in Ihrem Briefkasten entdecken, welches Sie nicht bestellt haben.
Zeugen Jehovas, ein Guru, der Ihnen einen Kurs zum Thema „ Être bien“ (Sich wohlfühlen) im Nirgendwo verkaufen will? Sie öffnen den Brief, der dieses seltsame Geschenk begleitet: „Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger. Gestatten Sie mir, Ihnen dieses Buch zu schenken. Es ist die Ernte der Erfahrungen eines ganzen Lebens, seiner Schicksalsschläge, Beobachtungen und Entdeckungen. Ich hoffe sehr, dass sein Inhalt für Sie nützlich sein kann.“ Unterzeichnet: Joseph Stutz.
Hunderttausend Exemplare dieses literarischen Werkes wurden in alle Haushalte verteilt. 75 000 in der Region La Côte, der Rest in der französischen Schweiz. Etwas noch nie vorher Dagewesenes! In einem solchen Masse, dass man sich im Café fragte, wer wohl dieser Mann sei, der fähig ist, mehrere hunderttausend Franken auszugeben, um sich damit eine Leserschaft zu ermöglichen.
„Danke, dass Sie dieses Buch weder zurücksenden, noch wegwerfen; schenken Sie es lieber jemandem aus Ihrem Bekanntenkreis!“, fügt der Autor hinzu, indem er diejenige Menschen, die das Buch hilfreich gefunden haben, zu einer Spende für ein Hilfswerk zugunsten autistischer Kinder einlädt.
Neugierig klingeln wir an der Haustüre dieses Messias. Ein schöne ruhig gelegene Liegenschaft in Givrins. Ein träumerisches, lächelndes Gesicht, gebräunter Teint, athletische Silhouette. Dieser achtundsechzigjährige Rentner, der früher Chef und Betriebsinhaber eines Treuhandbüros in Genf war, fühlt sich augenscheinlich wohl in seiner Haut. „Ich bin kein neuer Christus; seien Sie unbesorgt! Mein Vorgehen hat weder einen religiösen, noch einen sektiererischen Hintergrund. Es war mir nur ein Bedürfnis, den Menschen die Geheimnisse mitzugeben, welche mir selbst dazu verholfen haben, glücklicher zu leben.“
Moses überbrachte die zehn Gebote. Joseph schlägt sieben Schlüssel zum Erlangen des Glücks vor. Er befreite sich selbst von lange anhaltenden, aus Stress entstandenen Rückenschmerzen, indem er seine eigenen Rezepte anwandte. Durch Meditation, durch eine Veränderung seiner Denkweise. Die Idee dabei ist, die Ursprünge und Gründe seines Unwohlseins zu suchen, sie aufzudecken und dann dementsprechend zu handeln. Ändern was verändert werden kann, und wenn’s nicht möglich ist, die Realität so zu akzeptieren wie sie ist. Emotionales Loslassen ist natürlich auch erforderlich.
Nichts Revolutionäres, die Methode Coué und der Buddhismus beinhalten dies bereits, aber das Werk hat den Verdienst, übersichtlich zu sein. Joseph, der Buchhalter, hat versucht, eine Aktiv-Passiv Bilanz mit dem Glück zu erstellen.
„Das ist normal, das ist mein Beruf!" Ich behaupte nicht, ein grosser Weise zu sein; ich habe freilich einige Bücher gelesen, aber im Gegensatz zum Dalai-Lama, lebe ich in der alltäglichen Welt, und ich weiß, was ein schwieriges Monatsende, eine Familie und wirtschaftliche Konkurse sind. In Folge von unglücklichen Börsentransaktionen und anderen Investitionen habe ich in den 90er Jahren mein ganzes Vermögen verloren. Die Gerichtsvollzieher standen schon an meiner Türe. Mit meiner Gattin haben wir die Schweiz durchstreift, um 50 000 Videokassetten zu verkaufen. Das hat mir geholfen, nachzudenken, zu überlegen und wieder neu anzufangen. Schon seit meiner Jugendzeit bin ich vom Geheimnis des Erfolges fasziniert.“
« Ich weiß, was ein schwieriges Monatsende ist » Joseph Stutz
Hier ein Beispiel einer der zufällig ausgewählten Lehren seines Buches: „Die Wichtigkeit eines Problems ist diejenige, die wir ihm gewähren“. Dies hat ihm geholfen glücklich zu leben, vier Kinder, wovon zwei adoptierte, grosszuziehen, und sich der Alzheimer-Krankheit seiner Gattin, welche 2008 verstarb, zu widmen. „Wenn sie nachts wach wurde, mich nicht erkannte und mich fragte, wer ich sei, drohte sie mir, die Polizei anzurufen. Das war hart.“ Das Portrait dieser schönen blonden Frau befindet sich überall im Hause. „Ohne sie wäre ich nicht, was ich bin“, sagt er gerührt. Ich hätte dieses Buch nicht geschrieben, in welchem ich erkläre, dass es gerade in den schwierigsten Momenten absolut erforderlich ist, weiterhin an sich und an das Leben zu glauben.“ Er habe, wie er sagt, eine Entenhaut : durchlässig für das Positive und undurchlässig für das Negative.
Ist das nicht ein wenig einfacher, Herr Stutz, wenn man in einem großzügigen Interieur von 380 m2 mit Schwimmbad und unverbaubarer Aussicht auf den Genfersee lebt? Was würde ein Arbeiter der Firma Bobst davon halten, welcher soeben entlassen wurde? „Ich kann morgen alles verlieren, und mich damit abfinden. Nur würde ich dann eher auf einer Alp, als in einer Einzimmerwohnung in Renens leben! Ich bin Sohn eines Gärtners, ich liebe die Natur!“
Glauben Sie jedoch nicht, dass es genügt, das Buch zu lesen, um glücklich zu sein? Das wäre zu schön, man muss noch arbeiten. Joseph steht jeden Tag bei Morgendämmerung auf, um zu meditieren. Sein Glaubensbekenntnis besteht aus Liebe und miteinander teilen. In aller Ehrlichkeit gesteht er jedoch, dass seine Kinder seine Vorstellungen von Losgelöst-Sein nicht immer verstanden hätten, dies vor allem nach dem Tode ihrer Mutter, und durch die Tatsache, dass er sein Leben mit einer anderen Frau neu aufgebaut hat. Der Achtundsechzigjährige hat sich in eine Frau verliebt, die ein Anliegen verkörpert: Den Autismus. Er hat dieser Frau, Gründerin der Stiftung Le Cube de Verre und Mutter eines autistischen Kindes, Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und der Stiftung den Erwerb eines großräumigen Anwesens in Arzier finanziert, um autistische Kinder zu betreuen. „Sie hat mich, wie meine frühere Gattin übrigens, wahre Großzügigkeit gelehrt. Diejenige des Herzens. Ich bin reich, ja, aber ich bin mir bewusst, dass wir am Ende mit leeren Händen die Welt verlassen.“
Seine größte Genugtuung? Dass kein einziger Arzt oder Psychologe ihn angeklagt hat, dass er in deren Bereiche eingedrungen sei. Im Gegenteil, wenn man sich die Website www.livre-etre-bien.com (www.sichwohlfuehlen.com) ansieht, beeindruckt die Fülle der Lobreden: „ Danke für dieses Geschenk, welches mich wieder auf die gute Bahn geführt hat. „Ich befürchtete das Schlimmste, eine Sekte, ein moralisierendes Werk, aber genau das Gegenteil war der Fall.“ Eine Neuenburger Sozialistin, Mitglied der Gesundheitsbehörde ihrer Partei, würde es gerne in den Schulen verteilen lassen. Jemand anders behauptet, es müsste von der Krankenkasse zurückerstattet werden. „Man verzeichnet zur Zeit 250 Spenden pro Tag, zwischen 5 und 400 Franken für die Stiftung Cube de Verre», teilt er erfreut mit.
Man neckt ihn aufgrund der verheerenden Folgen des Egos, welche er in seinem Buch analysiert. Riskiert er nicht selbst, dass sein eigenes Ego unvernünftigerweise anschwillt? Vor allem dann, wenn er von sich selbst als Pastor der Neuzeit träumt, welcher fähig sei, den Virus der Negativität in der ganzen Schweiz zu besiegen, und die Epidemie des psychologischen Unwohlseins aufzuhalten?
Die Antwort eines Mannes, der die Distanz der Zen-Ruhe bewahrt, um Fragen zu beantworten: „Ich will nur, dass es den Menschen besser geht.“
«Etre bien», Ed. Spirit Way. Das Buch ist heute nicht mehr gratis, wird aber zum Preis von 30 Franken über die Stiftung Le Cube de Verre, Arzier, angeboten.
« LA CÔTE », Freitag, den 11. November 2011. Ein Buch zum Nachdenken verschenkt an alle Einwohner. Jean-Baptiste Faure
Das Projekt scheint etwas verrückt zu sein: Unentgeltlich an alle Haushalte ein Buch mit dem einfachen Titel « Etre bien (Sich wohlfühlen) » zwischen dem 7. und 11. November zu verteilen. Im Gesamten werden 100 000 Exemplare für die französische Schweiz bestimmt sein, davon nicht weniger als 75 000 alleine für die Region La Côte. Ein weißes Buch. Zu genießen, wenn alles rund läuft, oder aufmerksam zu Rate zu ziehen, wenn sie sich vom Leben schlecht behandelt fühlen. „Es ist wie ein Rezeptbuch mit einfach zu befolgenden Rezepten, welche, so hoffe ich, einer Großzahl der Menschen helfen werden, besser zu leben und sich selbst, andere Menschen und das Leben an sich selbst zu lieben“, erklärt Joseph Stutz. „Es ist die Ernte eines ganzen Lebens mit seinen Erfahrungen, Überlegungen und persönlichen Entdeckungen, welche ich zu teilen für gut befand.“
In der großen Villa, die auf einem Hügel in die waadtländische Landschaft eingebettet ist, könnte man glauben, dieser Menschenfreund sei ein isolierter Privilegierter. Und dennoch, der in der deutschen Schweiz als Sohn eines Gärtners und einer Putzfrau geborene Joseph Stutz hat berufliche und familiäre Schicksalsschläge erlebt, wovon der Schlimmste das Ableben seiner Gattin nach acht Jahren Abstieg in die Hölle als Folge von Alzheimer im Jahre 2008 war. „Ich war zerstört, aber ich habe die Wahl getroffen, diese Prüfung zu akzeptieren, nicht zusammenzubrechen und meinen Weg weiterzugehen.“ Im Dezember 2006 lernt Joseph Anna Wälti-Berti kennen. Sie ist Mutter eines autistischen Mädchens und Gründerin der Stiftung Le Cube de Verre, welche autistische Kinder und deren Eltern unterstützt. Empfänglich für dieses Anliegen, hilft et ihr finanziell, um in Arzier ein Heim zu bauen, welches rund zwanzig autistische Kinder betreuen kann. „Mein Ziel besteht darin, mit diesem Vorgehen zwei Resultate zu erzielen“, vertraut Joseph Stutz uns an: „Ich werde diesem Buch einen Einzahlungsschein zugunsten dieser Stiftung beilegen. Vielleicht werden die Leser ebenfalls den Wunsch spüren, dieser Institution zu helfen, welche keine staatlichen Subventionen erhält, und die der Großzügigkeit von privaten Spendern bedarf, um ihr Heim betreiben zu können.“ Das Mitgefühl, der Wille seinem Nächsten zu helfen und die innere Öffnung für andere Menschen zählen ohne Zweifel zu den Schlüsseln des Glücks und der Lebensfreude, von welcher Joseph Stutz uns in seinem Buch erzählt. Die ersten Seiten beinhalten folgende Widmung: „Dieses Werk ist all denen gewidmet, die seelisch oder körperlich leiden.“